Festival 2020

Edition 2020

INNCONTRO Internationales Filmfestival der Vielheit setzt sich zum Ziel, den Austausch über Migrationsthematiken in Form von internationalen Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen und deren diskursiver Einbettung zu fördern. Dabei soll die Realität der Migration weder romantisiert noch deren Akteur*innen viktimisiert werden.

Auch in Zeiten der Pandemie will das Filmfestival einen Ort der Begegnung sowie Raum für den Dialog über gesellschaftspolitische Fragen rund um Migration und Flucht schaffen. Gerade die aktuelle Situation verdeutlicht und verstärkt bestehende Ungleichheiten und Machtverhältnisse vor allem auch in deren Wirkung auf die (Über)Lebenssituationen mehrheimischer, geflüchteter und flüchtender Menschen – eine Realität, mit der sich die Gesprächsrunde am Vorabend der Eröffnung unter dem Titel „Eindämmung und Ausgrenzung. Migration und Flucht in der Pandemie“ auseinandersetzen wird.

Die Edition 2020 öffnet schließlich das Filmfestival für neue Blickwinkel und Themen. Statt einen inhaltlichen Schwerpunkt zu setzen, wurden beteiligte Filmemachende und Expert*innen der vergangenen Jahre dazu eingeladen, das Programm mitzugestalten und Filme vorzuschlagen. Filme, die sie inspiriert haben, die empowern, die eine notwendige Perspektive für den aktuellen Diskurs rund um Migration und Flucht darstellen. Wir bedanken uns bei Helin Celik, Alexandra D‘Onofrio, Rosine Mbakam, Ziad Kalthoum und Ömer Alkın für ihre Beiträge!

Entstanden ist eine Ausgabe, die eine Vielfalt an Erfahrungen und Situationen thematisiert und Geschichten von Vorurteilen und (psychischen) Verletzungen, aber vor allem auch von Widerständen und Ausbrüchen auf den Bildschirm bringt.

Um Geschichten geht es auch im Stories Lab * Blurring Borders / Verschwimmende Grenzen. Der interaktive Kreativ-Workshop in Kooperation mit dem Kunstraum Innsbruck mit den Illustratorinnen und Autorinnen Jana Drozdova und Caro Quirán lädt am Festivalsamstag dazu ein, gemeinsam die imaginären Grenzen zwischen Orten, Menschen und ihren Geschichten zu verwischen.

Filme 2020

Peter Beauvais | DE 1968 | 72 min

More Raça | KO 2016 | 24 min

Marco Piccarreda, Gaia Formenti | IT 2018 | 52 min

Sara Fattahi | AT, SY, LB, QA 2018 | 95 min

Mohamed el Khatib | FR, MA, BE 2018 | 78 min

Diskussion 2020

Eindämmung und Ausgrenzung. Migration und Flucht in der Pandemie. 

Diskussionsveranstaltung in Kooperation mit dem Arbeitskreis Wissenschaft und Verantwortlichkeit der Universität Innsbruck

Seit Monaten bestimmt die Covid-19 Pandemie den gesellschaftlichen Diskurs. Nur selten rückt dabei jedoch deren Wirkung auf Migration und Flucht in den Fokus der Aufmerksamkeit. Dabei werden gerade durch die aktuelle Situation bestehende soziale Ungleichheiten und Machverhältnisse verdeutlicht und verschärft. Welche Folgen haben die politischen Maßnahmen und wirtschaftlichen Entwicklungen für die Arbeits- und (Über)Lebenssituationen von Migrant*innen und Geflüchteten? Wie wirken sich die Renationalisierung europäischer Politik und die verstärkten Grenzregime aus? Welche sind die Themen und Herausforderungen, mit denen sich Beratungseinrichtungen konfrontiert sehen?

PODIUMSGESPRÄCH
Bediha Yıldız, ZeMiT
Frauke Schacht, Verein FLUCHTpunkt
Claudia Baldeo, ANKYRA
Moderation: Kathrin Heis, Plattform Asyl

Workshop 2020

STORIES LAB * BLURRING BORDERS

Ein interaktiver Kreativ-Workshop mit den Stories Lab Jägerinnen Jana Drozdova und Caro Quirán, Illustratorinnen und Schriftstellerinnen Workshop im Rahmen der Ausstellung ART BOOKS & ART WORKS. Kunstraum – Leseraum im Kunstraum Innsbruck. 

Inspiriert von der alten japanischen Kunst, zerbrochene Töpferwaren zu reparieren, indem die Bruchstellen mit pulverisiertem Gold ausgebessert werden, heißen wir Sie in einen Raum des Vertrauens willkommen, in dem wir lernen, die imaginären Grenzen zwischen Orten, Menschen und ihren Geschichten in einem kollektiven Prozess zu verwischen.

So sehr es auch scheint, dass wir nichts gemeinsam haben; Geschichten von Migration, Rassismus, Unterdrückung bringen uns früher oder später an dieselben Orte. Insbesondere die Ereignisse dieses Jahres haben uns fast alle gezwungen, innezuhalten und unsere Lebenskonzepte zu überdenken. Es gibt keinen einzigen Ort auf der Welt, an dem sich Menschen nicht – manche zum ersten Mal – verletzlich fühlen.

Die Privilegien vieler Menschen sind nicht so wichtig wie das Gemeinwohl: wenn eine*r krank ist, könnten wir es alle sein. Freiheit ist heutzutage sehr relativ. Die Grenzen schließen sich für uns alle. Plötzlich ist der einzige Ort, an den wir gehen können, in uns selbst.

Die sozialen Strukturen scheinen zu zittern, und die Geschichten, auf die es ankommt, sind unsere eigenen. Unsere Wunden sind die Schönheit unserer persönlichen Erzählungen; die Narben sind der goldene Fluss, der die Stücke zusammenfügt. Bei diesem Workshop werden wir die imaginären Grenzen zwischen uns auslöschen und lernen, dass wir alle eins sind, anstatt allein zu sein.

Das Projekt „Kunstraum – Leseraum“ schafft eine hybride Situation, in der Ausstellungsraum und Bibliothek ineinanderfließen. Bücher sind nicht nur Quellen des Wissens, sondern auch eigenständige Kunstwerke, zum Beispiel in Form von Editionen von internationalen und lokalen Künstler*innen. Mit Highlights aus seiner Geschichte, aber auch mit dem Ausblick auf die Zukunftsthemen verwandelt sich der Kunstraum Innsbruck in einen Raum der Inspiration und Forschung. Special: Für das Jahr 2020 werden zwei neue Editionen von Ina Hsu und  Siniša Ilić präsentiert!

ART BOOKS & ART WORKS
Kunstraum – Leseraum 

Unterstützer*innen 2020